Markus Prikryl war zweimal in Väterkarenz – einmal 4 und einmal 10 Monate. Er spricht von einer Schieflache zwischen der Forderung, dass die Menschen zum Wohl der Wirtschaft mehr arbeiten müssten und zwischen der Motivation, dass Leute heute überhaupt Kinder haben möchten. Vor allem seien wir in Österreich bei flexiblen Arbeitszeitmodellen viel zu inflexibel. Hier ist seiner Meinung nach endlich die Politik gefordert.
Allerdings: wenn mein Arbeitgeber mich fordert mehr zu arbeiten, bedeutet das nicht, dass ich der Forderung nachkommen muss. Vielmehr kann ich es als Beginn eines Dialogs verstehen, der auf Augenhöhe stattfindet. Und von einem Chef, der selbst keine Kinder hat, könne ich gar nicht verlangen, dass er meine Situation als Vater versteht.
Für Markus Prikryl ist alles eine Frage der Zeitoptimierung und des Zeitmanagements, wenn man Kinder hat. Die Rahmenbedingungen für Familien sind vor allem auch im Schulwesen dringend verbesserungswürdig. Das beginnt für den studierten Architekten bei den Gebäuden. Es braucht Schulgebäude, die es überhaupt erst ermöglichen, dass Lehrer und Kinder den ganzen Tag dort verbringen.